Erstes Frühlingswochenende - Haftbefehle, Gewaltdelikte und ein kaputtes Dienstfahrzeug
Bernhardstr. - 27.03.2017Nach dem frühlingshaften Wochenende, welches nicht
nur friedliebende Menschen ins Freie lockte, blickt die
Bundespolizei Dresden auf über 100 polizeiliche Vorgänge zurück.
Darunter knapp 60 beanzeigte Straftaten, 19 Ordnungswidrigkeiten,
sowie die Feststellung 27 gesuchter Personen. Hier ein kleiner Abriss
polizeilichen Tätigwerdens:
---Vollstreckung von Haftbefehlen - Kuriosität inklusive---
Ein, ohne Fahrausweis im Einreisezug EN 476 festgestellter,
52-jähriger ungarischer Staatsangehöriger, konnte die durch die
Staatsanwaltschaften Nürnberg-Fürth und Traunstein geforderten
Geldstrafen, ebenfalls wegen Erschleichens von Leistungen, von
insgesamt 450,- EUR nicht bezahlen und wurde daher in die JVA Dresden
eingeliefert, wo er die nächsten 40 Tage seine Strafe absitzen wird.
Durch die Staatsanwaltschaft Halle wurde ein 38-jähriger Tscheche
gesucht. Dieser war mit dem EN 258 von Prag nach Deutschland
eingereist und kontrolliert worden. Der Mann konnte die Geldstrafe
wegen Erschleichens von Leistungen in Höhe von 423,50 EUR begleichen
und so eine 35-tägige Haftstrafe abwenden.
Durch einen aufmerksamen Taxifahrer erreichte die Bundespolizei
die kuriose Meldung, dass auf einem Güterzug aus Richtung Krippen
kommend, eine Person gesichtet worden sei. Nach Einfahrt des Zuges in
Dresden Friedrichstadt wurde auf einem Flachwaggon ein junger Mann
mit Schlafsack und diversen Habseligkeiten festgestellt. Der
27-jährige Deutsche gab an, seit Prag auf dem Güterzug mitgereist zu
sein. Nach einer unmissverständlichen Erläuterung der Gefahren im
Bahnverkehr und seines lebensgefährlichen Verhaltens erfolgte eine
fahndnungsmäßige Überprüfung. Dabei wurde bekannt, dass gegen den
jungen Mann gleich zwei Haftbefehle vorlagen. Zum einen bestand ein
Sicherungshaftbefehl des Amtsgerichts Gelsenkirchen wegen
räuberischen Diebstahls in Tateinheit mit Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte mit einjähriger Freiheitsstrafe, der zur
Bewährung ausgesetzt worden war. Weiterhin bestand ein
Vollstreckungshaftbefehl des Amtsgerichts Stuttgart wegen
Erschleichens von Leistungen. Zu entrichten war eine Geldstrafe in
Höhe von 523,50 EUR, alternativ 30 Tage Haft. Durch den zuständigen
Haftrichter wurde nach Prüfung des Sachverhaltes der
Sicherungshaftbefehl wieder in Vollzug gesetzt. Die nächsten Monate
kann der mehrfach polizeilich in Erscheinung Getretene nun in der JVA
Dresden über seine Taten nachdenken.
---In den Arm gebissen---
Am Samstagmorgen gegen 01:00 Uhr, kam es in der Regionalbahn von
Dresden Neustadt - Bautzen, nach einer verbalen zu einer körperlichen
Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Der Zugbegleiter
veranlasste daraufhin, dass der Zug in Dresden Klotzsche bis zum
Eintreffen der Bundespolizei stehenblieb. Als die Beamten den Zug
betraten, trafen sie auf einen sehr aggressiven und alkoholisierten
21-Jährigen. Nach Zeugenaussagen war dieser bereits beim Zustieg in
Dresden Neustadt aufgrund seiner Alkoholisierung aufgefallen und trat
gegenüber anderen Reisenden sehr aggressiv auf. Es entstand ein
Wortgefecht, infolge dessen der 21-Jährige zwei Bahnreisende schlug.
Um weitere Übergriffe abzuwenden, wurde er durch die Geschädigten
festgehalten. Dabei biss der Täter einem 32-Jährigen in den Unterarm,
was zu einer stark blutenden Verletzung führte. Der polizeibekannte
lybische Staatsangehörige wurde trotz erheblicher Gegenwehr am
Bahnhof Dresden Klotzsche aus dem Zug entfernt und in Gewahrsam
genommen. Eine Atemalkoholmessung ergab einen Wert von 1,12 Promille.
Die Wunde des Geschädigten wurde durch das Zugpersonal erstversorgt,
da dieser auf eine ärztliche Untersuchung vor Ort verzichtete. Durch
die Einsatzkräfte wurde er jedoch eindringlich belehrt, sich zeitnah
einem Arzt vorzustellen. Ermittlungen wegen Gefährlicher
Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und zum
gesamten Tathergang werden durch die Bundespolizei Dresden geführt.
---Zeugenaufruf - Beschädigung Dienstfahrzeug---
Ein unbekannter Täter hatte am Samstag, dem 25.03.2017 gegen 19:25
Uhr die Seitenscheibe eines Einsatzfahrzeuges mittels einer
Glasbierflasche zerstört und entfernte sich anschließend in ein
angrenzendes Wohngebiet.
Der Täter konnte durch einen Zeugen wie folgt beschrieben werden:
- augenscheinlich 20-25 Jahre alt - 170cm groß - schlanke Gestalt
- bekleidet mit schwarzer Kapuzenjacke, schwarzer Hose,
schwarzes Basecap
Derzeitig werden die gesicherten Spuren und Videoaufzeichnungen
ausgewertet, um den Täter zu identifizieren.
Die Bundespolizei fragt:
Wer hat die Situation beobachtet oder kann weitere Hinweise geben?
Wem ist am Samstagabend eine Person im Bereich des Hauptbahnhofes
bzw. der
Bernhardstraße aufgefallen, auf den die Beschreibung passt?
Hinweise nimmt die Bundespolizei Dresden unter 0351 / 81502 - 0
entgegen.
---Grundlose Attacke und verbale Entgleisungen---
Am Samstagabend gegen 22:15 Uhr wurde im Bahnhof Dresden-Neustadt
ein 47-jähriger Deutscher in Begleitung seiner Ehefrau und seiner
Eltern, unvermittelt von einem 31-Jährigen verbal und körperlich
attackiert. Im weiteren Verlauf fasste der Angreifer den 47-Jährigen
ans Revers und schob ihn in Richtung der Bahnsteigkante. Der
Angegriffene konnte sich mit Hilfe eines Zeugen befreien und verlies
mit seiner Familie umgehend den Bahnsteig. In der Bahnhofshalle
informierte er anwesende Bundespolizisten über das Geschehen,
woraufhin die Beamten den Angreifer und dessen 35-jährigen Begleiter
in einer S-Bahn stellen konnten.
Im weiteren Verlauf der polizeilichen Maßnahmen zeigte nun der
Begleiter ein hochgradig aggressives Verhalten, so dass weitere
Bundespolizisten am Hauptbahnhof unterstützen mussten. Einer
Identitätsfeststellung widersetzt er sich vehement und beleidigte die
Einsatzkräfte in einem nicht enden wollenden Quell nicht druckreifer
Äußerungen, so dass die Bundespolizisten die Person aus dem Landkreis
Sächsische Schweiz - Osterzgebirge mit zur Dienststelle nehmen
mussten.
Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Widerstands gegen
Vollstreckungsbeamte und Beleidigung wurden eingeleitet.
---Widerstand geleistet---
Am Sonntag, dem 26.03.2017 kurz nach 21:00 Uhr fiel den Beamten
ein junger Mann im Hauptbahnhof auf, der wiederholt durch bewusst
abwertende Gesten und unverständliche Äußerungen versuchte die
Einsatzkräfte zu provozieren.
Als die Beamten den 20-Jährigen ansprachen, verweigerte dieser
permanent sich auszuweisen sowie anderweitig Angaben zu seiner Person
zu machen. Bei der Mitnahme zur Wache widersetzte sich der Freitaler
wiederholt den polizeilichen Weisungen. In den Wachenräumen
beleidigte er die eingesetzten Kräfte mit ehrverletzenden Worten.
Weiterhin trat und schlug er gezielt nach den Bundespolizisten. Der
junge Mann wurde letztendlich gefesselt und durchsucht, was zum
Auffinden seines Personalausweises führte.
Was den bisher nicht polizeilich in Erscheinung getretenen, dafür
deutlich alkoholisierten jungen Mann zu seinem Verhalten bewegt
hatte, kann nicht gesagt werden. Fest steht, dass ein
Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und
Beleidigung eingeleitet wurde.
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